
Design oder Nicht-Design ist bei Rand-Booten keine Frage. Das dänische Unternehmen hat bereits bei seinem Start 2014 auf eine moderne Formensprache gesetzt. Was mit kleinen elektrischen Mietbooten begann, hat sich zu einer vielseitigen Modelllinie entwickelt. Wave nahm die Rand Source 22 auf dem Bodensee unter die Lupe.



Von aussen sieht man dem grauen Boot die grüne DNA nicht an. Das schnittige Design ist zwar nicht mehr ganz so extrem skandinavisch wie die ersten (Elektro-) Boote von Rand (siehe auch Wave XX), aber immer noch markant genug. Die ungewöhnliche Farbgebung ist so etwas wie das Markenzeichen von Rand Boats, wie auch die Verwendung von rezyklierten oder umweltverträglichen Materialien. Mit ihrem Masterplan 2030 will die Werft das Erlebnis auf dem Wasser umweltfreundlicher und für ein grösseres Publikum erschwinglich machen. Ein hochgestecktes Ziel, die Rand 22 Source hat dabei jedoch gute Karten. Der Bowrider überzeugt mit einer ebenso trendigen wie nützlichen Social-Lounge im Vorschiff, einem tiefer gelegten und mittig platzierten Steuerstand sowie einem multifunktionalen Achtercockpit zum Sitzen, Essen oder Chillen. Mit dem Kniff der umklappbaren Rückenlehnen beim Steuersitz und bei der Rückbank schafft man entweder locker Platz für sechs Personen am Tisch. Oder man senkt den Tisch ab, legt ein Füllerkissen darüber und erhält so eine Chillzone Nr. 2. Jetzt aber ist Action angesagt. Am besten geht man über das offene Heck an Bord, nimmt im gut gepolsterten Doppel-Fahrersitz Platz, dreht den Schlüssel und legt ab.
Rand-untypisch blubbert ein Verbrenner im Heck. Natürlich gibt es auch eine elektrische Variante. Unser Testboot flitzt mit einem MerCruiser 4.5L Innenborder über den Bodensee. Der V6-Motor mit elektronischer Einspritzung setzt 250 Pferdestärken frei, die mit der knappen Tonne Bootsgewicht leichtes Spiel haben – natürlich BSO II konform. Insgesamt gibt es drei Motorisierungsmöglichkeiten: elektrisch, Innen- oder Aussenborder. Die Source 22 fährt sich problemlos, sie ist wendig und reagiert sofort. Schiebt man den Gashebel nach vorne, kommt sie bei 2200 Umdrehungen ins Gleiten und zeigt weiterhin ein tadelloses Seeverhalten. Bei 5000 U/min ist die Geschwindigkeit ausgereizt. Bei ganz wenig Welle bedeutet das 70 km Bootsgeschwindigkeit und das ist mehr als genug. Für gemütliches Chillen im Vorschiff viel zu viel, auch wenn das Boot gut im Wasser liegt und nur wenig aufkimmt.
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