Gleich mit drei Seglern und Seglerinnen war die Schweiz an der Jubiläumsausgabe der Vendé Globe gut vertreten. Justine Mettraux kam lange vor Alan Roura und Oliver Heer ins Ziel. Mit ihrem hervorragenden Rennen, einem Rekord und dem 8. Rang hat sie internationale Segelgeschichte geschrieben.
Justine «Juju» Mettraux segelte ihre ersten Rennen auf dem Genfer See auf dem Familienboot und später im Genfer Regatta-Trainingszentrum CER, wo sie sehr schnell vom Regatta- und Hochseevirus infiziert wurde. Bei ihrem ersten grossen Hochseerennen im Jahr 2013 belegt sie unter den Farben von Sponsor TeamWork den zweiten Platz beim Mini Transat. Seitdem sind Hochseerennen ihr Metier: Volvo Ocean Race, Solitaire du Figaro, Transat Jacques Vabre, usw. Im Jahr 2022 kauft ihr langjähriger Sponsor TeamWork einen Foiler der neueren Generation, damit sie sich auf die Vendée Globe 2024 vorbereiten konnte. Die IMOCA Ex-Charal (Baujahr 2018) und eine seriöse Vorbereitung zahlen sich aus: die Genferin kommt als Achte ins Ziel pulverisiert den VG-Rekord von Clarisse Crémer um volle 11 Tage!



Justine Mettraux hat damit nicht nur Schweizer Segelgeschichte geschrieben, indem sie als erste Frau und als erste nicht-französische Seglerin diese Ausgabe der Vendée Globe beendet hat. Am Steuer von TeamWork-Team Snef erzielte sie die beste Leistung, die je von einer Frau bei diesem legendären Rennen erzielt wurde. Zum Vergleich: 1993 lag der Rekord für eine Weltumrundung im Rahmen der Jules Verne Trophy bei 79 Tagen. Der Unterschied zu Justine: Commodore Explorer war ein 28 Meter langer Katamaran und wurde von einer 5-köpfigen Crew (Skipper Bruno Peyron) um den Globus gejagt. Justine hat diese Zeit im Solo-Modus um drei Tage unterboten.
Solche Leistungen sind nur mit einem perfekten Teamwork einer professionellen Equipe möglich. Kein Wunder, dankte Justine ihrem Team mit einer einem grossen Schild bei der Fahrt durch den Chénal. “Es ist unglaublich! An einem Samstagnachmittag ungeplant anzukommen und so viele Menschen im Fahrwasser zu sehen, das war beeindruckend! Die Atmosphäre war fantastisch, und das macht wirklich Freude. Die Vendée Globe ist ein anspruchsvolles Rennen, so dass man manchmal das Ausmass dessen vergisst, was man gerade tut. Ich hatte bis Kap Horn sehr viel Spass, aber die Fahrt über den Atlantik war bis zum letzten Moment anstrengend. Selbst heute musste ich kämpfen, um die Linie zu überqueren.


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