Titouan Lamazou – Aufstieg, Fall… und der grosse Traum



Er war einer der grossen Stars der französischen Hochseesegler. Titouan Lamazou gewann 1990 die erste Vendée Globe und wurde Erster bei der Route de Rhum. Mit diesen Erfolgen standen ihm alle Türen offen. Doch dann kam ein dramatischer Wendepunkt und Lamazou fand zurück zu seiner ursprünglichen Passion – der Malerei.

Mit einer Siegesparade auf der Champs Elysées wird der siegreiche Skipper Lamazou für seine Leistung im Vendée Globe, demhärtesten Solorennen um die Welt, gefeiert. Frankreich weiss eben seine «Marins» zu feiern und der gutaussehende Lamazou passte perfekt ins Klischee des mutigen und romantischen Seefahrers. Er hatte mit 18 seine Ausbildung an der Kunstschule geschmissen, versuchte sich in Rugby, Boxen, Alpinismus und Segeln. Lamazous Kommentar zu dieser ruhelosen Lebensphase: «Ich fühlte mich früh von der maritimen Welt angezogen, weil ich sehen wollte, was hinter dem Horizont passiert.» Inspiriert durch die Lektüre von Slocum und Moitessier schlägt er sich entlang der Passatwinde als Anhalter auf Yachten bis zu den Westindischen Inseln durch. Dort trifft er auf Segellegende Eric Tabarly und wird Teil der legendären Pen Duick VI Crew, die Tabarly zweieinhalb Jahre um die Welt begleitet. Der grosse Eric attestiert Titouan Talent als Segler und die sportlichen Teamkameraden wie Francis Poupon stecken ihn mit dem Regattavirus an. Wie Lamazou später erklärt, wollte er eigentlich nie bloss zum Vergnügen segeln, «es ist die sportliche Leistung, die mich antreibt». 

Doch Segeln bedeutet für ihn auch reisen, die Welt entdecken. Als er von Bord der Pen Duick VI geht, schliesst er sich Crewkollege Jean-Louis Etienne für eine Grönland-Expedition an und segelt mit Poupon auf dessen Fleury Michon Hochseeregatten, um gleich anschliessend einen einjährigen Aufenthalt bei den Berbern im Hohen Atlasgebirge einzulegen. Hatte er auf den Törns mit Tabarly bereits die Illustrationen für dessen Segelhandbuch «Guide de Manoœvre» angefertigt, hält er diese Reisen in seinen Reisetagebüchern «Carnets de voyages» zeichnerisch fest.

Die Jagd nach dem Rekord

Nach ersten Regattaerfolgen gründet Lamazou mit Partnern die Werft Capitaine Flint in Arcachon und lässt dort seine Ecureil d’Aquitaine II bauen. Seine Sponsoren hatte ihm bereits die Ecureil d’Aquitaine I finanziert, jetzt geht Lamazou aufs Ganze.

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